Die Sunna

Das Wort Sunna bedeutet “Weg” oder “Vorbild” und damit ist gemeint: “Beispielhaftes Verhalten”. Während der heilige Koran das Wort Gottes an die Menschen enthält, hat uns der Prophet Muhammad (s) durch sein beispielhaftes Verhalten, seine Sunna, gelehrt, wie das Wort Gottes im praktischen Leben anzuwenden ist. Der Heilige Koran schreibt uns das fünfmalige tägliche Gebet und seine Hauptverrichtungen vor, der Prophet Muhammad(s) hat uns gelehrt, wie man es verrichtet. Der Heilige Koran trägt uns auf, unseren erworbenen Besitz mit den Bedürftigen zu teilen, der Prophet Muhammad(s) erläutert uns, wovon wir wie viel geben sollen. Hier wird deutlich, wie der Heilige Koran und die Sunna des Propheten engstens miteinander verknüpft sind.

Und so ist es mit vielen Dingen. Sehr oft entnehmen wir dem Heiligen Koran was zu tun ist und erfahren aus der Sunna wie es getan wird.

Die Berichte der Zeitgenossen des Propheten Muhammad (s) über sein beispielhaftes Verhalten sind uns auf verschiedenen Wegen überliefert und auch niedergeschrieben worden. Aber anders als beim Heiligen Koran handelt es sich hierbei nicht um Offenbarung von Gottes Wort. Es sind vielmehr die Berichte der frühen Muslime über das, was sie der Prophet Muhammad (s) über die Anwendung von Gottes Wort im täglichen Leben gelehrt hat. Als Muslim will man, auch darüber unterrichtet sein, um nach dem Beispiel des Propheten handeln zu können, wie Allah es uns im Heiligen Koran aufgetragen hat: “…und gehorcht Allah und dem Gesandten… ” (Koran, 3:126). Wir sollen also auch immer wieder aus der Sunna des Propheten lesen.

Auch hier zeigt sich wieder, dass die beiden Quellen des Wissens über den Islam eng miteinander verbunden sind. (Beachte dabei) Dabei ist jedoch noch folgendes zu beachten:

  1. Als Massstab zur Beurteilung der Dinge sollen diese beiden Quellen genommen werden an. Wenn man etwas über den Islam erfährt, soll man fragen: was sagt der Heilige Koran dazu, und was die Sunna des Propheten? So kann der Muslim/die Muslima erkennen, was dem Islam entspricht. Zum Beispiel: oft wird behauptet, der Islam lehre, die Frau habe keine Seele. Wer dies anhand des Heiligen Korans prüft, wird feststellen: es trifft nicht zu. Der Heilige Koran und auch die Sunna unterscheiden im Hinblick auf die Seele nicht zwischen Mann und Frau. Nur wenn man sich auf Koran und Sunna bezieht, kann man wirklich und unmissverständlich die Wahrheit über den Islam erfahren.
  2. Auch neue Muslime sollen sich von Anfang an auch in allen anderen Dingen nach Koran und Sunna richten. Sie sollen von Beginn weg so leben, wie Allah es den Muslimen in Seinem Wort aufgetragen und der Prophet es durch seine Sunna gelehrt hat. Sie sollen richtig und falsch, gut und schlecht, sinnvoll und sinnlos stets nach diesen Massstäben beurteilen. Es sind die Massstäbe des Islam, für die Muslime verbindlich.